
Im Labyrinth der Baustellen und Kriminalität wird der Schulweg immer mehr zur Herausforderung. Wie sicher ist das Pendeln unserer Kinder wirklich?
Die 13-jährige Mia aus München steht täglich vor einer Herausforderung, die so kompliziert ist wie ein Labyrinth: ihren Schulweg. Seit Beginn der Bauarbeiten auf der ICE-Strecke zwischen München und Berlin, die auch den Regionalverkehr beeinträchtigen, hat sich ihre Fahrtzeit zur Schule fast verdoppelt.
Schülerverkehr im Baustellenchaos
Die aktuelle Situation in München ist kein Einzelfall. Mit rund 11 Millionen Schülern in Deutschland, die täglich den öffentlichen Nahverkehr nutzen, wirkt sich jede Störung des Verkehrsflusses erheblich auf die Schulwegsicherheit aus. In Bayern beispielsweise, wo die Bauarbeiten auf der ICE-Strecke zwischen München und Berlin den Regionalverkehr beeinflussen, hat sich die Fahrzeit für viele Schüler nahezu verdoppelt. Das bedeutet nicht nur Stress und Frust, sondern führt auch zu einem erhöhten Unfallrisiko, da die Kinder und Jugendlichen häufiger im Dunkeln unterwegs sind und sich durch überfüllte Züge und Busse kämpfen müssen.
Sicherheitsrisiken und Gewaltkriminalität
Doch auch in Städten wie Hamburg, wo der Schülerverkehr vergleichsweise gut organisiert ist, gibt es erhebliche Probleme. Der Hamburger Hauptbahnhof, durch den täglich Hunderttausende Pendler, darunter auch viele Schüler, strömen, gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. Die Gewaltkriminalität lag im vergangenen Jahr auf Vorjahresniveau. Trotz verstärkter Polizeipräsenz und Sicherheitsmaßnahmen fühlen sich viele Schüler unsicher und bedroht.
Notwendige Verbesserungen und Forderungen
Angesichts dieser Entwicklungen ist es dringend notwendig, dass Kommunen, Verkehrsbetriebe und Politik gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dies kann beispielsweise durch eine bessere Abstimmung von Bauarbeiten, eine stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse von Schülern bei der Fahrplanerstellung und eine konsequente Bekämpfung der Kriminalität in Bahnhöfen und öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen.
Fazit: Schulwegsicherheit als gesellschaftliche Aufgabe
Der Schulweg sollte kein Hindernislauf sein, sondern ein sicherer und zuverlässiger Teil des Alltags für unsere Kinder. Es ist höchste Zeit, dass wir diese Aufgabe als Gesellschaft ernst nehmen und gemeinsam Lösungen finden, um den Schülerverkehr in Deutschland sicherer und effizienter zu gestalten. Denn jedes Kind hat das Recht auf einen sicheren Schulweg.